Filzen in der Schule

Die Arbeit mit dem Kopf überwiegt im Schüleralltag. Um einen Ausgleich zu schaffen, legen immer mehr Schulen Wert auf das Tun mit den Händen. Hierfür eignet sich das Filzhandwerk besonders und wird immer beliebter an Schulen, denn Filzen fördert wichtige Schlüsselqualifikationen:

 

Konzentrationsfähigkeit

Beim Filzen wird aus der luftig, leichten Wolle zunächst eine nasse, rutschige Masse. Diese muss vorsichtig behandelt werden, damit sie später einmal die gewünschte Form bekommt. Es bewegt und verändert sich also ständig etwas unter den Händen – deshalb ist das Filzen gut zur Schulung der Konzentrations-fähigkeit geeignet, da die Aufmerksamkeit gefordert wird, bis zu welchem Zeitpunkt vorsichtig gearbeitet werden muss und ab wann Kraft erforderlich ist.

 

Beruhigende, meditative Wirkung

Mehr und mehr Kinder sind von motorischer und verbaler Unruhe gezeichnet. Die beruhigende Wirkung, die der Umgang mit weicher Schafwolle und warmem Seifenwasser ausübt, führt zu seelischer und körperlicher Entspannung. Außerdem kommt das Kind durch die rhythmische Bewegung zu sich selbst. Filzen kann also durchaus auch einen meditativen Charakter entwickeln.

 

Feinmotorik

Die Feinmotorik der Hände wird gut gefördert. Das Kind lernt in sehr differenzierter Weise den Druck zu erhöhen. Anfangs wird sehr zart, später ziemlich kräftig mit der Wolle umgegangen. Dies trägt zu einer differenzierten Entwicklung bzw. Ausreifung des Gehirns bei, wobei sich neuronale Vernetzungen verdichten. In der Hirnforschung ist längst bestätigt, dass bewegliche Hände die Voraussetzung für ein bewegliches Denken sind.

 

Förderung von logischem Denken

Die Filzarbeit fördert das logische Denken, da eine sinnvolle Reihenfolge eingehalten werden muss. Die Kinder sehen und fühlen, wie sich die Wolle durch das Hinzufügen von Seifenwasser und dem Reiben ihrer Hände verändert. Das kindliche Vorstellungs- und Denkvermögen ist gefordert, wenn beispielsweise eine flache Schablone umfilzt wird aus der eine bauchige Hohlform entstehen soll.

 

Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl

Etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, ist ein Nährboden für Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.

 

Auge-Hand-Koordination

Die Auge-Hand-Koordination wird gefördert,  da die Augen auf das schauen müssen, was die Hände tun.

 

Durchhaltevermögen

Ein gewisses Durchhaltevermögen wird entwickelt, da das Kind Interesse an der Fertigstellung seines Filzobjektes hat. Es hat ein Ziel vor Augen, welches erreicht werden will.

 

Fantasie und Kreativität

Jeder Mensch ist kreativ. Aber nicht alle trauen sich. Dieses vorhandene Potential in den Kindern zu wecken und zu unterstützen, ist mir sehr wichtig.

 

Stimmungsaufhellende Wirkung

Etwas mit eigenen Händen geschaffen zu haben, schenkt uns Lebensfreude. Einen selbst gefertigten Gegenstand, der noch dazu gebraucht werden kann, zieht beim Kind den Gedanken nach sich, dass es auch gebraucht wird. Dieses Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, hat eine stimmungsaufhellende Wirkung.

 

 

Sie wollen auch an Ihrer Schule das Arbeitsfeld Filzen als AG oder Wahlfach anbieten? Sie haben Interesse an Filz-Kunstprojekttagen?

Ich freue mich, wenn Sie mit mir Kontakt aufnehmen!